Allgemeine Informationen Neurologie


Allgemeine Informationen

Neurologische Rehabilitation - allgemein

Die Grundlage der Neurologischen Rehabilitation in der ELBLAND Rehabilitationsklinik Großenhain ist ein ganzheitliches, bio-psycho-soziales Krankheitsverständnis, das gesundheitliche Störungen und funktionelle Beeinträchtigungen der Patienten immer vor dem Hintergrund ihrer Individualität und Persönlichkeit, ihrer selbstempfundenen Betroffenheit und ihrer sozialen Bezüge betrachtet. Das heißt, dass sich die Bedeutung einer Krankheit oder Behinderung nicht allein anhand objektiv bestehender gesundheitlicher Beeinträchtigungen, Fähigkeitsstörungen oder medizinischer Prognosen ermitteln lässt. Vielmehr muss immer der betroffene Mensch an sich, sein persönliches Schicksal, seine konkrete Lebenssituation und sein Umgang mit der eigenen Krankheit und Behinderung bei der Bewertung gesundheitlicher Beeinträchtigungen und Behinderungen berücksichtigt werden.

Eine wesentliche Aufgabe der Rehabilitation besteht darin, die Betroffenen in die Lage zu versetzen, mit ihrer Krankheit und deren Folgen adäquat und selbstbestimmt umzugehen und ihre Rolle in Familie, Gesellschaft und Beruf wieder ausüben zu können. Wenn es nicht möglich ist, die Gesundheit völlig wiederherzustellen, soll durch die Rehabilitation eine Besserung des Gesundheitszustandes erreicht werden, um bereits eingetretene Funktions- und Aktivitätsstörungen zu verringern oder zu kompensieren und ein Fortschreiten des Krankheitsprozesses bzw. der Behinderung abzuwenden.

Die Vermeidung bzw. Verringerung von Pflegebedürftigkeit, Förderung der Selbstbestimmtheit und Teilhabe, Verbesserung der Leistungsfähigkeit im Erwerbsleben und Sekundärprävention durch Anleitung zur gesundheitsbewussten Lebensführung sind daher grundlegende Zielsetzungen der Neurologischen Rehabilitation in der ELBLAND Rehabilitationsklinik Großenhain.

Neurologische Rehabilitation - Indikationen und Kontraindikationen

Die ELBLAND Rehabilitationsklinik Großenhain bietet die strukturellen und personellen Voraussetzungen, um Patienten aller neurologischen und neurochirurgischen Diagnosegruppen adäquat rehabilitativ behandeln zu können.

  • Gefäßabhängige Erkrankungen des Gehirns und Rückenmarks (ischämischer oder hämorrhagischer Infarkt, epidurale, subdurale oder subarachnoidale Blutung)
  • Folgezustände nach Operationen an den extra- und intrakraniellen hirnversorgenden Gefäßen
  • Primäre und sekundäre Hirntumoren, Folgezustände nach Operation, Bestrahlung oder konservativer Behandlung eines Tumors des Gehirns oder Rückenmarks
  • Entzündliche Erkrankungen des Gehirns und Rückenmarks, einschließlich Multipler Sklerose und anderer demyelinisierender Erkrankungen
  • Degenerative, metabolische und toxisch erworbene Erkrankungen des Gehirns und/oder  Rückenmarks (einschließlich Systematrophien des ZNS und Phakomatosen)
  • Angeborene oder frühkindlich erworbene Schädigungen des Gehirns und/oder Rückenmarks (z.B. infantile Zerebralparese, Meningomyelozele)
  • Folgezustände nach Schädel-Hirn-Verletzungen, auch im Rahmen von Polytraumen
  • Parkinson-Syndrom und andere extrapyramidale Bewegungsstörungen
  • Folgezustände nach hypoxischer oder hypoglykämischer Hirnschädigung
  • Folgezustände nach epilepsiechirurgischem Eingriff
  • Folgezustände nach Verletzungen des Rückenmarks (außer cervicaler Querschnitt, dessen Behandlung Spezialeinrichtungen für Querschnittgelähmte vorbehalten bleibt)
  • Entzündliche (z.B. Guillain-Barré-Syndrom, Borreliose), traumatische und anders erworbene Läsionen des 2. Motoneurons, der Nervenwurzel, des Plexus und/oder des peripheren Nerven
  • Nichtentzündliche, z.B. hereditäre, metabolische oder toxische (Poly-)Neuropathien und neuromuskuläre Erkrankungen (z.B. spinale Muskelatrophie, amyotrophe Lateralsklerose)
  • Hereditäre und erworbene Myopathien
  • Spino-zerebelläre Erkrankungen
  • Neurootologische Erkrankungen
  • Syringomyelie
  • Operativ oder konservativ vorbehandelte Bandscheibenerkrankungen mit neurologischer Symptomatik

Ausschlusskriterien

Eine stationäre Neurologische Rehabilitation ist in der Regel nicht indiziert bei Patienten, die an einer rasch progredienten und nicht oder kaum beeinflussbaren Grunderkrankung leiden, bei denen keine realistische Aussicht auf eine zumindest passagere Besserung des Gesundheitszustandes oder der Behinderung besteht (z.B. fortgeschrittene und rasch progrediente ALS, fortgeschrittene Demenz). Hiervon abweichend kann in Einzelfällen eine kurzzeitige Aufnahme dennoch sinnvoll sein, um den Betroffenen und ihren Bezugspersonen Anleitungen und Strategien zum Umgang mit der Erkrankung zu geben und geeignete Hilfsmittel zu erproben. Patienten mit ausgeprägter Tendenz zur Selbst- oder Fremdgefährdung sowie Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren werden in der ELBLAND Rehabilitationsklinik Großenhain nicht behandelt.